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Hochwasser Ahrtal 14.07.2021 - Gedanken Godehard Pötter 04.10.2021

Katerina Reiss • 4. Oktober 2021

Godehard hat mir erlaubt, seine Gedanken mit Euch zu teilen:

Wenn helfen regelrecht süchtig macht ...

Kennst Du das?
  • Du kommst aus dem Helfereinsatz wieder nachhause, aber Du fühlst Dich nicht "zuhause"...?
  • Du kommst aus einer Zeit total sinnerfüllter Aufgaben, die unendlich wertvoll waren, aber Dein Alltag kommt Dir sinnlos und leer vor?
  • Du hast unendliche Dankbarkeit erlebt, ein Gemeinschaftsgefühl und Zugehörigkeit zu einem wichtigen Team, aber jetzt fühlst Du    Dich einsam und verloren?
  • Du kriegst die Bilder nicht aus dem Kopf, die Sehnsucht wird unaushaltbar und Du fragst Dich, was mache ich eigentlich hier, am liebsten würde ich sofort wieder hinfahren?
  • Oder tust das auch, bis schon viel länger im Helfereinsatz, als es eigentlich verträglich ist? Und vielleicht steht sogar Dein Job auf dem Spiel, Deine bisherigen sozialen Verbindungen und evtl. sogar Dein gesamter bisheriger Lebensentwurf?
Und Du kannst das nicht willentlich steuern, weil irgendwas in Dir das Steuerruder in die Hand nimmt, ohne dass Du es verändern kannst? Und vielleicht im Moment auch gar nicht willst...?

Dann kann es sein, dass Du etwas hast, was man "sekundäre Traumatisierung" nennt - die Traumatisierung der Helfer!

So überflutet von den Eindrücken, wie es die Betroffenen durch die Ereignisse der Katastrophennacht waren, so sind es jetzt womöglich viele Helfer durch die Eindrücke ihres bisherigen Einsatzes.

Der Mechanismus dahinter ...

...ist eigentlich klar: Dieser Helfereinsatz bedient so viele sehnsüchtige Bedürfnisse in uns - z.B. nach "Wirksamkeit", also endlich etwas tun zu können, was wirklich unendlich wichtig und hilfreich ist. Das kann man von den meisten Jobs in unserer heutigen Zeit nicht unbedingt sagen. Oder das Bedürfnis nach "Anerkennung" - so eine unendliche Dankbarkeit, wie sie den Helfern an jeder Ecke entgegen schlägt, und all die kostenlose Versorgung in einer Fülle, wie man sie manchmal nicht einmal zuhause erlebt. Oder die riesige Begeisterung in den sozialen Medien, die den Helfern überall entgegen gebracht wird - ganz im Gegenteil zu den sonst üblichen Anfeindungen, Neid und Mißachtungen, die typisch geworden sind für Facebook, WhatsApp, Instagramm und Internetforen. Dann das Bedürfnis nach "Zugehörigkeit" - ja, wir sind schon ein echtes Team, ob im Camp, im Bus, oder beim Schwelgen in Erinnerungen in den Medien - "wir sind / waren dabei!"

Ja genau - dieses "mit dabei" zu sein an dieser noch nie zuvor dagewesenen Veränderung unserer Gesellschaft:

  • Weg von diesem furchtbaren Materialismus, wo alles was kostet und niemand dem anderen mehr einen noch so kleinen "Vorteil" gönnt, wo Gewinnmaximierung "um jeden Preis" die Welt regierte, selbst wenn der Preis die Aufgabe aller bisherigen sozialen Errungenschaften und Menschlichkeit bedeutet.
  • Weg von dieser lähmenden Bürokratie, wo nichts mehr durch eigene Initiative geht, weil alles bis ins Detail reguliert, zentralisiert und normiert zu sein hat, selbst wenn sich zeigt, dass solch ein Zentralismus-Anspruch nicht beherrschbar ist dieser Regulierungswahn daher mehr als 180 Tote gekostet hat. Stattdessen erlebt zu haben, wie leistungsfähig wir Menschen sind, wenn wir uns die lähmenden Fesseln der Bürokratie abstreifen und in Handeln, Tun und Machen kommen, statt endlos zu diskutieren, zu politisieren und zu in Schönfärberei zu philosophieren.
  •  Und stattdessen zu erleben, wie befreiend es ist, einfach mal einfach großzügig zu spenden und zu verschenken, warmherzig abzugeben, was man ohnehin viel zu viel hat und mit vollen Händen und weitem Herzen zu geben - statt ständig engherzig rechnen und auf den Cent genau drauf achten zu müssen, dass der andere ja nicht mehr bekommt oder hat, als man selbst. Denn das ist einfach nur anstrengend und furchtbar!

Jetzt erleben wir ein ganz andere Menschheit, an die wir schon den Glauben verloren hatten. In existenzieller Not und dem totalen Zusammenbruch der bürokratischen Fesselstrukturen haben die Menschen wieder die Menschlichkeit entdeckt. Und das mit voller Wucht!

Wenn DAS nicht ein wirklich guter Grund ist, tiefe innere Sehnsucht zu verspüren, das nicht wieder zu verlieren und am liebsten weiter fortsetzen zu wollen?

Ja, das ist ein wahrhaft guter Grund. Und aus dieser tiefen Sehnsucht nach einer endlich heil werdenden Gesellschaft speist sich auch die traumatische Energie, die Helfern jetzt die Tränen in die Augen treibt, wenn sie aus der berauschend beeindruckenden Zeit des Gemeinschaftserfolges nach Hause zurückkehren - in diese Tristesse einer grauen Gesellschaftsform, die uns im Grunde genommen völlig zurecht endlos aus dem Halse heraus hängt!

Ja, es ist traumatisch, weil diese Gefühle scheinbar wie von alleine aufploppen und scheinbar nicht zu steuern sind. Aber muss das schlecht sein? Nein, nicht wenn es gelingt, darüber die Kontrolle zurück zu erobern. Dann kann aus diesem traumatischen Erleben eine tiefe Sehnsucht entstehen, die ein guter Antrieb werden kann, all das Schöne und Gute aus dieser Helfererfahrung nicht sang- und klanglos untergehen zu lassen.

Wie macht man das?
Gegenfrage - was ist der beste Schutz gegen Traumatisierung? Wenn man sich den Auslöser dafür anschaut - nämlich die "ohnmächtige Hilflosigkeit" gegenüber dem traumatischen Ereignis...

... dann lautet das Patentrezept "Handlungsfähigkeit herstellen", also etwas tun und machen, Bewältigungskompetenzen entwickeln. Genau das habt Ihr den Betroffenen geschenkt, indem Ihr getan und gemacht habt, gehandelt und hergestellt - nämlich hoffungsvolle Perspektiven für den Neubeginn, von dem aus sie dank Eurer unendlich wertvollen Hilfe nun sofort losstarten können. Den Betroffenen habt Ihr durch Eure Handlungsfähigkeit vermutlich die Entwicklung posttraumatischer Belastungsstörungen erspart - aber was ist mit Euch...?

Wie wäre es, wenn Ihr genau dieses bereits bestens bewährte Konzept noch einmal anwendet, nämlich zu tun und zu machen, handlungsfähig zu bleiben und Bewältigungskompetenzen zu entwickeln?

Nein, es ist damit nicht gemeint, dass ihr immer und immer wieder ins Ahrtal oder Erfttal zurückkehrt in der Hoffnung, dort eine "unendliche Fortsetzung der Katastrophenhilfe" fortleben zu können - denn dank Euer Hilfe ist die bald nicht mehr nötig, weil Ihr dazu beigetragen habt, die Katastrophe bald für beendet angesehen werden kann. Und was dann, wenn es nichts mehr zu helfen gibt? Zieht dann diese Leere für die "Endlos-Helfer" auch im Ahrtal und Erfttal ein?

Die Antwort ist: Das Gute aus dieser Erfahrung fortzusetzen ist nicht vom Ort "Ahrtal" abhängig, auch nicht von anderen Tälern. Sondern es gilt, diese Erfahrungen in die Heimat mitzunehmen, in die Welt hinauszutragen, in den Alltag und in sein Umfeld, an seinen Arbeitsplatz und in die eigenen sozialen Beziehungen.

ERZÄHLT ALLEN, WAS FÜR EINE ANDERE WELT IHR ERLEBT HABT

...und wie schön und erstrebenswert diese Welt voller Mitmenschlichkeit, unbürokratischer Leistungsfähigkeit und nicht-materialistischer Großherzigkeit ist. Denn das kann sich niemand vorstellen, der es nicht selber erlebt hat! Wenn das nicht ein guter Auftrag ist, all das Erlebte nicht untergehen zu lassen, sondern fortzutragen und fortzuentwickeln zu einer besseren Gesellschaftsform als die heutige - und das ist wahrlich wirklich nötig!

Wenn Ihr jetzt denkt, dass hat doch alles gar keinen Zweck, das ist ein einziger sinnloser Kampf gegen Windmühlenflügel, das ist gar nicht zu schaffen - dann denkt bitte daran: Das ist genau diese traumatische Ohnmacht, die Euch da gerade ergreift. Eine Flut an Ausweglosigkeiten, die so groß ist, wie die Flutnacht für die Betroffenen im Erft- und Ahrtal, wo jeder gedacht hat, das ist so riesig, das ist nie wieder hinzukriegen.

Und was hat letztendlich gegen diese riesige traumatische Ohnmacht geholfen? Richtig - etwas tun und machen, und sei´s noch so klein! Handlungsfähigkeit herstellen, Bewältigungskompetenzen entwickeln. So klein jeder einzelne Hammerschlag war, mit dem Ihr den Putz abgeschlagen habt, so klein jedes einzelne Stückchen Müll, was Ihr angesichts der überwältigenden Müllberge eingesammelt habt, wo manche von Euch vielleicht gedacht haben mag, "was kann ich da schon bewirken" gegen diese Flut? Aber so hat es eine "andere Flut" gerichtet - nämlich die unglaubliche Helferflut, wo jeder einzelne Handgriff so unendlich wertvoll war, und sei er noch so klein und scheinbar sinnlos für sich allein betrachtet gewesen zu sein.

Also, wann immer Dich in Zukunft diese Gefühle ereilen, die Du nun als innere Sehnsucht identifizieren kannst nach einer Welt, in der sich diese schönen Erfahrungen von verbundener Gemeinschaft, sinnvoller Tätigkeit, erfüllender Anerkennung und großherziger Großzügigkeit ... dann nimm sie dankbar an als einen inneren Antrieb, dabei zu sein und mitzuwirken am Entstehen dieser neuen schönen Gesellschaftsform in Deinem persönlichen Umfeld.

Sei es durch entsprechende Gestaltung Deines Freundeskreises, der Atmosphäre in Deiner Familie, der kollegiale Umgang am Arbeitsplatz, vielleicht Mitwirken in Deinem politischen Umfeld ... oder indem Du einfach allen Menschen auf der Straße, denen Du dort begegnest, ein Lächeln und einen freundlichen Blick schenkst, auch ohne zu erwarten, dass sie bereits soweit sind wie Du, Dir diesen zu erwidern. Denn das wird geschehen, ganz ohne jeden Zweifel!

Aber es braucht seine Zeit zu wirken, so wie auch im Ahrtal die freigelegten Mauern ihre Zeit brauchen, bis sie so richtig durchgetrocknet sind und ein neues Ahrtal aufgebaut ist. Ich bin mir sicher, dass dieses dann schöner sein wird, als das alte jemals zuvor gewesen ist. So wie auch die neue Menschheit.... dank Deines Tuns und Machens, Handelns und Bewältigungskompetenzen entwickeln. Das ist wie Muskeltraining - die gehören danach Dir!


Lieber Godehard, ich danke Dir sehr, dass ich Deine Gedanken und Dein Bild hier teilen darf und ganz besonders danke ich für den Einsatz aller Helferinnen und Helfer im Ahrtal. Ohne Euch würden wir das körperlich und auch geistig alles nicht schaffen.
von Katerina Reiss 16. Dezember 2024
Die Villa Aloha ist für 10 Personen. Wir hatten selten ein Ferienhaus, welches für die Anzahl der Personen so perfekt geeignet war. Bei der Einrichtung und Ausstattung hat sich die Eigentümerin hier richtig Gedanken gemacht und das merkt man. Der Esstisch ist so herrlich groß, dass man mit voller Auslastung des Hauses an diesem genügend Platz hat und sich nicht zusammenquetschen muss. Die Küche ist ausgestattet mit einem riesigen Kühlschrank mit Gefrierfach, einem übergroßen Gasherd mit Backofen, zwei Spülmaschinen und einer Kaffeemaschine, welche 10 Tassen aufbrühen kann. Es gibt ausreichend Platz, so dass man sich mit 10 Personen richtig wohl fühlen kann. Die Ausstattung mit den zwei Spülmaschinen hat uns besonders gut gefallen, so kann man mit einer größeren Anzahl von Personen in der Küche immer Ordnung halten. Auch ist sehr gut durchdacht, dass es ausreichend Geschirr und besonders große Töpfe, viele Auflaufformen, große Kaffeetassen (oft gibt es in Wohnungen so kleine Tassen und für uns Milchkaffeetrinker nicht geeignet) und richtige Schneidebretter gibt.
von Katerina Reiss 27. November 2024
Ihr habt bestimmt schon mitbekommen, dass wir wahnsinnige Callantsoog Fans geworden sind. Wir haben schon viele wunderschöne Einheiten über Lekkernaarzee, unsere Lieblings-Ferienhausvermietung in der Callantsooger Ecke, gebucht und nie eine Buchung bereut. Seit einiger Zeit ist dort die Villa Aloha im Sandepark in Groote Keeten in der Vermietung. Von Anfang an war ich aufgrund der schönen Bilder Fan von diesem Haus und optisch erinnerte mich dieses Haus total an unseren liebsten Strandpaviljoen, das Klawertje Vier in Groote Keeten. Wie wir erfahren haben, gehört diese Einheit auch der Eigentümerin vom Klawertje Vier und natürlich ist mir dann klar, warum diese Villa so wunderschön eingerichtet ist. Da es hier so viel zu entdecken gibt, teile ich diese Empfehlung auf zwei Posts auf. Ich bekomme diese vielen schönen Dinge gar nicht alle in einen Post rein. Dauernd fällt mir etwas auf, was ich mit Euch noch unbedingt teilen möchte und währenddessen ich hier in der Aloha am wunderschönen Esstisch sitze - die Jungs machen einen Ausflug und mich hat leider ein wenig eine leichte Grippe erwischt - schaue ich mich um, genieße die schöne Wärme drinnen und bin vor dem Sturm draußen geschützt, trinke eine schöne heiße Orange und lasse die Finger über meine Tastatur fliegen.
von Katerina Reiss 20. August 2024
Wir haben am Wochenende der Stadt Leiden in Zuidholland einen Besuch abgestattet und was soll ich Euch sagen, wir sind total begeistert von dieser wunderschönen Stadt. Leiden ist die viertgrößte Stadt der Provinz Südholland aber man merkt das gar nicht. Es ist so eine wundervolle, entschleunigende Stadt voller netter Menschen. In Leiden findet Ihr wahnsinnig viele historische Gebäude und wir haben in einer wunderschönen Privatunterkunft übernachtet, welche sich als eines der ältesten Häuser Leidens, direkt gegenüber vom Rathaus, entpuppte. Wir haben eine tolle Grachtentour bei dem kleinen Unternehmen Bootjed en Broodjes gemacht und so viel über die Stadt erfahren können. Solche Grachtentouren kann ich in jeder niederländischen Stadt empfehlen, da die Boote keine große Kapazität haben, somit nicht so viele Gäste an Bord sind und man dadurch auch zwischendurch Fragen stellen darf. Wenn Ihr Grachten und z.B. Amsterdam mögt, dann werdet Ihr Leiden lieben. Leiden hat alle Vorzüge von Amsterdam, ist nur nicht so furchtbar überlaufen und viel entspannter. Wir haben uns in diese Stadt und ihre Einwohner verliebt und ich bin ganz sicher, wenn Ihr mal dorthin fahrt, wird es Euch ebenso ergehen.
von Katerina Reiss 19. August 2024
Wir haben bei unserem diesjährigen Sommerurlaub ein paar Tage im Lungau (Österreich) verbracht und hatten das Glück, dass an unserem letzten Urlaubstag die Bergbahnen fuhren. Wir sind auf das Großeck rauf gefahren und das restliche Stück zur Speiereckhütte gewandert. Eigentlich hatten wir vor, noch auf einen anderen Berg rauf zu fahren, aber wir hatten so viel Spaß mit dem Pächter und seinem Team, dass wir den ganzen Tag in dieser wundervollen, chilligen Atmosphäre verbracht haben. Da wir vor der Saison dort waren, hatte der Pächter Zeit und Lust, mir seine Zimmer zu zeigen, denn auf dieser wundervollen Hütte kann man einfach übernachten. Die Zimmer sind einfach, aber sehr gemütlich eingerichtet. Das Bad ganz neu und on top gibt es eine Sauna mit einem traumhaften Bergblick. Wir haben uns in diesen wunderschönen Ort und das nette Team verliebt. Das Essen auf dieser Hütte ist auch nicht von dieser Welt. Man kommt in kulinarische Genüsse, welche man so auf einer Hütte normalerweise nicht erwartet. Es gibt viele ausgefallene Dinge - neben den für eine Hütte typischen Kaiserschmarrn, dem Schnitzel etc. Da es unser letzter Tag im wunderschönen Österreich gab, teilten wir uns eine leckere Suppe und gönnten uns noch einmal ein leckeres Schnitzel. Wenn Ihr also im Lungau seid oder auch eine ausgefallene Unterkunft sucht, können wir Euch die Speiereckhütte (Mauterndorf) wärmstens empfehlen. Ihr werdet Euch von diesem wahnsinnig lieben Team total willkommen fühlen. (Diese Werbung erfolgt freiwillig und unbezahlt.)
von Katerina Reiss 24. Juli 2024
Wir sind immer wahnsinnig gerne in Maastricht, weil es nur einen Katzensprung von uns entfernt ist und wir die Niederlande einfach lieben. Wir haben dort eine wundervolle Buchhandlung entdeckt, welche sich in einer ehemaligen Kirche befindet. In den Niederlanden ist es normal, dass viele ehemalige Kirchen mittlerweile gewerblich und auch privat als Wohnraum genutzt werden, da die Gebäude ansonsten leer stehen würden. Es gibt in den Niederlanden weniger Kirchgänger und sehr viele Kirchen und diese werden entweiht und dann für andere Zwecke genutzt. In dieser Buchhandlung gibt es nicht nur Bücher, tolle Schreibwaren, Geschenke, Produkte aus Maastricht, sondern auch ein wunderschönes Kaffee, welches sich genau dort befindet, wo früher der Altar stand. Wir waren bisher zu allen möglichen Uhrzeiten dort, doch am meisten hat es mir abends gefallen, wenn die wunderschöne Beleuchtung so richtig zur Geltung kommt. Die Dominikanerkirche wurde 1294 gegründet und ist die älteste gotische Kirche in den Niederlanden. Wenn man durch das Gebäude geht und durch die Bücherregale schlendert, hat man aufgrund des Alters des Gebäudes schon ein ehrfürchtiges Gefühl. Wer mich kennt, der weiß, wie sehr mich Geschichte und alte Gebäude interessieren. Zum Glück hat die Buchhandlung auch eine große Abteilung mit englischen Büchern, so dass ich mir bei jedem Besuch ein Buch mitnehmen muss. Das ist bei mir mittlerweile schon ein wichtiges Ritual. Auch mein Mann kommt auf seine Kosten, er schlendert nämlich immer durch die Schallplattenabteilung und stöbert dort gerne.
von Katerina Reiss 28. November 2023
Vor unserem Trip nach Hamburg habe ich mich im Internet nach tollen Restaurants umgeschaut und habe auf der Homepage der HASPA Tipps für einheimische Lokale gefunden. Bei diesen Tipps wurde der Kartoffelkeller genannt und da wir Kartoffelgerichte sehr mögen, wollten wir diesen unbedingt testen. Was soll ich Euch sagen, wir waren sowas von begeistert. Die Atmosphäre, das tolle und motivierte Team und das sehr leckere Essen haben uns den Aufenthalt total genießen lassen. Mario hatte mit unserem Freund einen Burger mit Rindfleisch vom Angus für 18,88 €, meine Freundin hatte ein Schnitzel Wiener Art für 20,99 € (ein rieeeeeesen Schnitzel) und ich die Pellkartoffeln mit Räucherlachs uns Sahne-Merrettich für 22,22 €. Die Kartoffeln schmecken so gut, der Eigengeschmack ist wirklich grandios. Ich durfte auch Marios Bratkartoffeln probieren und diese sind in Restaurants sehr oft übersalzen und sehr fettig, was hier nicht der Fall war. Die Bratkartoffeln waren super knusprig, genau richtig gesalzen und überhaupt nicht fettig. Auch mein Lachs war wahnsinnig gut und die Portionen waren wirklich so, dass man sehr gut satt wurde. Preislich liegt der Kartoffelkeller nicht in einer sehr preiswerten Kategorie, sondern in der Mittleren aber für uns waren die Preise total angemessen. Gute Qualität hat ihren Preis und dieser war total angemessen. Wir gehen immer azyklisch Essen, so dass wir dann immer das Glück haben, dass die Lokalitäten nicht voll sind und ich immer schöne Bilder von den Restaurants machen kann. Die Mitarbeiter/innen des Lokals haben mich rumgeführt, mir viel über die Geschichte des Kartoffelkellers erzählt - welcher wirklich damals ein Kartoffelkeller gewesen ist und man merkte, wie stolz sie auf ihr Restaurant sind. Also wer von Euch mal in Hamburg ist und ein tolles Restaurant sucht, dann schaut doch mal im Kartoffelkeller rein. Wir können einen Besucht wärmstens empfehlen. Diese Werbung erfolgt freiwillig und unbezahlt.
von Katerina Reiss 17. Oktober 2023
Gebürtig komme ich aus dem wunderschönen Vrbice. Ein Ort, umgeben von Weinbergen, dessen Schönheit von immer mehr Touristen entdeckt wird. Im Jahr 1220 wurde Vrbice (früher Michelsdorf) im Zuge der deutschen Kolonisation angelegt. Es hat um die 1.100 Einwohner. Vrbice liegt auf einem kleinen Berg, von welchem aus man sogar die Windräder von Wien sehen kann - es liegt etwa 70 km von Wien entfernt. Bei gutem Wetter und sehr klarer Sicht kann man sogar den Schneeberg sehen. Dieser ist der größte Berg von Niederösterreich und er ist der östlichste und nördlichste Zweitausender der Alpen. Da die Gegend sehr an die Toskana erinnert, wird sie auch gerne Mährische Toskana genannt. Viele Bewohner von Vrbice stellen Wein her und die Weinkeller liegen fast alle auf der höchsten Stelle an der Kirche. Die Weinkeller sind in den Berg gehauen und das Klima dieser Keller sorgt für eine wunderbare Reife des Weines, welcher hier noch in Holzfässern gelagert wird.
von Katerina Reiss 16. August 2023
Wir haben dieses Ostern in Nordholland, genau genommen wieder in Groote Keeten (Callantsoog), verbracht. Wir haben unsere Freunde mit unserer Begeisterung angesteckt und mit diesen zusammen wieder bei Lekkernaarzee eine tolle Erdgeschosswohnung mit Garten und Terrasse gebucht. Die Wohnung war so wahnsinnig schön eingerichtet und wir haben uns sehr wohl gefühlt. Uns ist eine schöne Unterkunft immer sehr wichtig, denn wenn diese nicht mindestens genau so schön ist, als unser Zuhause, haben wir keine Erholung. Wir möchten uns auch mal gerne in der Wohnung aufhgalten, wenn das Wetter nicht so gut ist oder wir abends von Ausflügen auch mal platt sind. Ein schöner Balkon, Garten oder Terrasse ist auch immer von Vorteil.
von Katerina Reiss 18. Juli 2023
Gᴇᴅᴀɴᴋᴇɴ ᴜɴᴅ Bᴏᴛsᴄʜᴀғᴛ ᴢᴜᴍ ᴢᴡᴇɪᴛᴇɴ Jᴀʜʀᴇsᴛᴀɢ ᴅᴇʀ Fʟᴜᴛᴋᴀᴛᴀsᴛʀᴏᴘʜᴇ ɪɴ ᴜɴsᴇʀᴇᴍ Aʜʀᴛᴀʟ 𝙒𝙞𝙧 𝙨𝙖𝙜𝙚𝙣 𝙅𝘼 -𝙯𝙪 𝙎𝙤𝙡𝙞𝙙𝙖𝙧𝙞𝙩𝙖̈𝙩 𝙪𝙣𝙙 𝙃𝙞𝙡𝙛𝙚 𝙛𝙪̈𝙧 𝙈𝙚𝙣𝙨𝙘𝙝𝙚𝙣 𝙞𝙣 𝙉𝙤𝙩 𝙞𝙢 𝙄𝙣- 𝙪𝙣𝙙 𝘼𝙪𝙨𝙡𝙖𝙣𝙙 𝙒𝙞𝙧 𝙨𝙖𝙜𝙚𝙣 𝙉𝙀𝙄𝙉 - 𝙯𝙪 𝙋𝙖𝙧𝙤𝙡𝙚𝙣 𝙪𝙣𝙙 𝙋𝙤𝙥𝙪𝙡𝙞𝙨𝙢𝙪𝙨 𝙞𝙣 𝙪𝙣𝙨𝙚𝙧𝙚m 𝙉𝙖𝙢𝙚𝙣 Wir sind Aniko und Torsten Schweigert aus Bad Neuenahr-Ahrweiler. Wir sind hier geboren und aufgewachsen. Sind weggegangen, um die Welt hinter dem Tellerrand zu entdecken. Aber wiederzukommen, weil hier unsere Heimat ist und unsere Familien sind. Wir haben das Lenné Schlösschen aus dem Dornröschenschlaf geweckt und mit Passion Traumhochzeiten und andere Events durchgeführt, bis uns, wie alle Menschen, Corona in die Knie zwang. Die Welt dachte, schlimmer könne es nicht kommen. Doch für uns kam es schlimmer. Nur 4 Tage nach der ersten und einzigen Hochzeit seit dem großen Lockdown überrollte eine 9 Meter hohe Welle unser Tal und nahm uns unsere Häuser, Straßen, Geschäfte, Schulen, Kindergärten, Sportplätze, Apotheken, Arztpraxen, unsere Arbeit, unser Einkommen, unser Wasser, unseren Strom und am allerschlimmsten: viel zu viele geliebte Menschen. Zwei Jahre nach der Flut befindet sich auch unser Lenné Schlösschen noch immer im Wiederaufbau. Zwar führen wir schon seit letztem Jahr wieder Traumhochzeiten durch und es ist ein Licht am Ende des entkernten Tunnels zu sehen, aber niemand hätte gedacht, dass wir 729 Tage lang keine Toiletten haben werden. "𝐖𝐚𝐫𝐮𝐦 𝐝𝐚𝐮𝐞𝐫𝐭 𝐚𝐥𝐥𝐞𝐬 𝐬𝐨 𝐥𝐚𝐧𝐠𝘦", fragen sich alle. Wir wissen es, denn wir leben hier und wir möchten es Euch mitteilen, auch um den vielen unwahren Behauptungen und Hasskommentaren entgegen zu wirken, die immer mehr kursieren: 𝐎𝐡𝐧𝐞 𝐇𝐚𝐧𝐝𝐰𝐞𝐫𝐤𝐞𝐫 𝐤𝐞𝐢𝐧 𝐖𝐢𝐞𝐝𝐞𝐫𝐚𝐮𝐟𝐛𝐚𝐮: Die regionalen Betriebe waren zum einen meist selbst betroffen und ausserdem nicht ausgelegt auf die massenhaften Arbeiten, die auf sie zugekommen sind. Sie selbst waren auf die Unterstützung von Handwerkerkollegen aus ganz Europa, aus Bulgarien, Rumänien, der Türkei, Russland, der Ukraine und von sonstwoher angewiesen, um sich und uns zu helfen. Hier eine erste Botschaft an alle AfD Wähler, die u.a. die Zuwanderung einschränken wollen: Ohne diese Menschen, wäre hier noch weitaus weniger aufgebaut worden. Die Grenzen zu schließen und uns aus eigener Kraft helfen zu wollen – da werden wir das Nachsehen haben. In vielen Lebensbereichen. Wir hätten z.B. auch kein Team mehr, das sich um unsere Gäste kümmert, denn wir bestehen aus einem vielfältigen Potpourri wunderbarer Kollegen mit Wurzeln aus der ganzen Welt. Ohne sie bliebe unsere Location leer. Natürlich niemals zu vergessen, die über 100.000 privaten freiwilligen Helfer aus allen Himmelsrichtungen und Kulturgruppen, die eine Schaufel und ihr Herz in die Hand und uns in den Arm nahmen, unsere Tränen und Keller trockneten und unser Hab und Gut von widerlich stinkendem Schlamm befreiten, während wir oft nur paralysiert zuschauen konnten. 𝗢𝗵𝗻𝗲 𝗕𝗮𝘂𝗺𝗮𝘁𝗲𝗿𝗶𝗮𝗹𝗶𝗲𝗻 𝗸𝗲𝗶𝗻 𝗪𝗶𝗲𝗱𝗲𝗿𝗮𝘂𝗳𝗯𝗮𝘂: Die Welt war nicht vorbereitet darauf, einem ganzen Tal ad hoc Stromkabel, Heizungen und Fenster zu liefern. Erinnert Euch, wir hatten Corona, wir hatten einen blockierten Suez Kanal, wir haben einen Krieg in Europa. Dazu eine Flut. Wir sind an unsere Grenzen gestoßen. Nichts war oder ist mehr selbstverständlich. 𝗘𝘀 𝗺𝘂𝘀𝘀𝘁𝗲 𝗮𝗹𝘀𝗼 𝗽𝗿𝗶𝗼𝗿𝗶𝘀𝗶𝗲𝗿𝘁 𝘄𝗲𝗿𝗱𝗲𝗻: Erst der Strom, damit wir wieder kochen konnten, das Wasser, damit wir uns wieder waschen konnten, das Gas, damit wir wieder warm duschen und im Winter heizen konnten, dann die Straßen, die Brücken, Schulen, Kindergärten, Senioren- und Behinderteneinrichtungen, die öffentlichen Anlagen, die privaten Häuser und die Lebensmittelgeschäfte. Irgendwo ganz weit hinten in der Priorität stand unsere Eventlocation. Schade für uns, aber doch völlig nachvollziehbar. 𝐖𝐞𝐥𝐜𝐡𝐞 𝐆𝐫𝐮̈𝐧𝐝𝐞 𝐠𝐢𝐛𝐭 𝐞𝐬 𝐧𝐨𝐜𝐡: Warum sieht man immer noch zerstörte Häuser, Bahnschienen und Straßen? Weil viele Menschen alt, krank oder schlicht damit überfordert sind, ihr Haus wieder aufzubauen, komplexe ISB Anträge auszufüllen, mit der Versicherung zu streiten oder die Entscheidung zu treffen, zu bleiben oder zu gehen. Viele tun sich auch schwer mit den Angeboten von fremden Firmen, die sie nicht kennen. Denn es kamen nicht nur gute Menschen ins Ahrtal. Nein, natürlich gibt es auch Flutgewinnler ohne Gewissen. In der Not die Spreu vom Weizen zu trennen, fällt nicht leicht. 𝗗𝗶𝗲 𝗕𝘂̈𝗿𝗼𝗸𝗿𝗮𝘁𝗶𝗲: Natürlich läuft auch bei einer Katastrophe nichts unbürokratisch ab. Bürokratie soll uns nunmal vor Korruption und Vetternwirtschaft bewahren, Steuer- und Spendengelder vor Missbrauch schützen. Leider ist die Bürokratie aber eben genau deshalb ein stures Pferd, das sich nicht genug den Gegebenheiten und Erfordernissen anpasst und deshalb oftmals gegen und nicht für den Bürger arbeitet. Dieses starre System aufzubrechen, liegt nicht in der Natur des Systems. 𝗚𝘂𝘁𝗮𝗰𝗵𝘁𝗲𝗻: Zudem müssen unzählige Gutachten z.B. von Geologen und Hydrologen erstellt und ausgewertet werden, ob, wo und wie wieder aufgebaut werden kann. Darauf warten die Menschen, die nicht wissen, was sie mit ihrem kaputten Haus machen sollen. Obendrein mischen sich auch noch übergeordnete Stellen ein, die mehr blockieren statt forcieren und es bilden sich Gruppieren für und Gruppierungen gegen bestimmte Wiederaufbaumaßnahmen. Ganz abgesehen von dem Irrsinn, dass nur wiederaufgebaut, aber nicht zeitgemäß neu gebaut werden soll. Es gibt also tausend Gründe, warum alles seine Zeit braucht. 𝐖𝐨𝐫𝐚𝐧 𝐥𝐢𝐞𝐠𝐭 𝐞𝐬 𝐚𝐛𝐞𝐫 𝐝𝐞𝐢𝐟𝐢𝐧𝐢𝐭𝐢𝐯 𝐧𝐢𝐜𝐡𝐭: An etwas liegt der langwierige Wiederaufbau aber ganz sicher nicht: An der Hilfe für in Not geratene Menschen in ausländischen Kriegs- und Krisengebieten. Wir hier wissen das, denn anders als viele Kommentatoren und Polemiker sind wir mittendrin, um es beurteilen zu können. Wir hier spüren keinen Hilfeneid. Im Gegenteil, wenn wir könnten, würden wir sofort Menschen helfen, die wie wir in Not geraten sind. Wir würden Brötchen schmieren, Windeln, Kleidung, warme Decken und frischen Kaffee hinfahren, in den Arm nehmen, Geld spenden, Hab und Gut teilen und und helfen. Weil wir wissen wie es ist. Obwohl es einen massiven Unterschied gibt: Wir werden nicht zerbombt, nicht bewusst geflutet, vergewaltigt und vertrieben. Deshalb ist es gut, richtig und selbstverständlich, dass Deutschland auch im Ausland hilft. Wir haben dieses tief dankbare Gefühle erfahren, wie es ist, wenn einem uneigennützig geholfen wird. Wie es sich anfühlt, wenn aus Helfern Freunde werden. Wenn zwischenmenschliche Hürden und Grenzen überwunden werden. Wenn alle zusammen stehen, gemeinsam anpacken und füreinander da sind, egal, woher der einzelne kommt und welchen Hintergrund er hat. Dieses Gefühl zu erkennen, wieviel Gutes im Menschen steckt, und dass Nachbarschafts-, Landes,- Dorf- und Ländergrenzen keine Barrieren sind, kann uns niemand mehr nehmen, aber wir möchten dieses Gefühl weiterleben und weitergeben. Ja, wir leben in einem Katastrophengebiet und das noch sehr lange. Aber wir leben wenigstens in Frieden. Dieser Frieden muss gewahrt werden. Auch unter uns selbst und in uns selbst. Für Hass, Dummheit und Spaltung darf es keine Plattformen geben. Deshalb verwahren wir Ahrtaler uns dagegen, dass unsere Situation missbraucht wird für stumpfsinnige, dumme und menschenverachtende Kommentare oder Parolen im Sinne von „Helft erstmal dem Ahrtal, statt der Ukraine“. Wir Ahrtaler lassen uns nicht länger benutzen von Populisten, die keine Ahnung von der tatsächlichen Situation haben, aber Menschen und Wähler manipulieren wollen, um den Rechtsruck in Deutschland voran zu treiben. 𝗡𝗶𝗰𝗵𝘁 𝗺𝗶𝘁 𝘂𝗻𝘀! 𝗡𝗶𝗰𝗵𝘁 𝗶𝗻 𝘂𝗻𝘀𝗲𝗿𝗲𝗺 𝗡𝗮𝗺𝗲𝗻! 🌳Nachtrag an alle, die darüber lachen, dass sich das Klima wandelt: Solange die Erde sich dreht, wandelt sich das Klima und seit sich die Erde schneller dreht, wandelt sich das Klima schneller. Gerne können die Zweifler und Ignoranten bei uns im Lenné Park die Lücken beschauen, wo in den letzten vier Jahren mehrere jahrzehnte alte Mammutbäume ganz einfach vertrocknet sind.
Lyme Regis in Dorset
von Katerina Reiss 7. Juni 2023
Ein wunderschöner Ort an der englischen Jurassic Coast.
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